Als ein ebenso selbst geschaffenes Hindernis wie gleichzeitig eine perfekte Kontaktschule zum Publikum wurde eigenhändig im ältesten Haus der Innenstadt Karlsruhes die Galerie für zeitgenössische Kunst installiert und fünf Jahre engagiert und ordentlich geführt, wie alles, was Raimund Vögtle in die Hand nimmt. Dieses Unterfangen stellte sich als äußerste Härte für den erfolgsverwöhnten Mediziner heraus und verlangte dringend nach Abhilfe, weil er mitansehen musste, wie sein schwer verdientes Vermögen so schnell dahin schmolz. " Ich bin gewohnt , gern und viel zu arbeiten, aber ich bin auch gewohnt, etwas dabei zu verdienen", war sein schlüssiges Credo. Denn: mit künstlerischem Idealismus in die Welt gesetzt, mit gewagten Ausstellungen programmiert und die übrigen Räume preiswert an Kunststudenten vermietet, wurde nicht nur die Existenz der Galerie gefährdet, sondern auch die Haltung zur Kunst. Auf der Haben-Seite jedoch standen eine Menge Erfahrungen, deren Resultate sehr gut zur Vermarktung der eigenen Kunstprodukte genutzt werden konnten, nur mit dem Risiko behaftet, dass sie Liebhaber finden mussten.
Endlich entbunden von allen sonstigen beruflichen und finanziellen Bindungen, steht er der Mann, der Maler, völlig losgelöst in Gottes paradiesischem Ländle-und..
...explodiert in Farben
Klaus Lea ( Galerist )
München 2017